Plagenknecht

Ein Nachschlagewerk über die Fauna Exiles.
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Chronist
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Registriert: 4. Okt 2022, 14:38

Plagenknecht

#1

Beitrag von Chronist »

Name:
Plagenknecht

Beinamen:
Saphirflügel

Art:
Insekt

Unterart:
Familie der Blatthornkäfer

Aussehen:
Das Insekt ist ein Käfer, welcher zwischen 8 und 15 Millimeter misst. Sein schimmernder Chitinpanzer, der von Grund aus dunkelblau gefärbt ist, gab ihm in der Zeit des Besiedelns den Beinamen Spahirflügel, denn die raue Oberfläche des Panzers reflektiert und streut das einfallende Licht je nach Winkel in unterschiedlich hellen Blautönen. Aus der Ferne ist es in den Mittagsstunden bei idealen Voraussetzungen als leichtes Funkeln wahrzunehmen. Der Körper ist oval geformt, wobei das Abdomen dabei wesentlich größer als der Thorax ist, die Fühler sind ausgesprochen lang und verdicken zum Ende hin, die sechs gezackten Beine dienen vortrefflich als Schaufel und Klammerwerkzeug. Ihre kleinen, aber kräftigen zangenartigen Fortsätze dienen zur Nahrungsaufnahme. Die Weibchen besitzen im Gegensatz zu den Männchen schmucklose graue Flügel, welche sie nur bedingt weit tragen können, sie sind unterdimensioniert, jedoch nutzen die weiblichen Insekten die Aufwinde in den Sommermonaten geschickt und können dabei Entfernungen von bis zu 1 km mühelos überbrücken.

Gewicht:
2,5 - 5 g

Ernährung:
Hauptsächlich ernährt sich der Plagenknecht von Blattlarven, Rinde und Maden im Kot.

Lebensraum und Lebensweise:
Das Tier ist in gemäßigten Klimazonen überall zwischen März und Oktober vertreten, zur Paarungszeit findet man große Ansammlungen auf weiten Wiesen und erlebt Mitte Juni ein funkelndes Schauspiel hunderter Exemplare, welche um die Gunst eines Weibchens ihre Panzer im Licht erstrahlen lassen. Dieser Lockeffekt wird nach ersten Erkenntnissen auch Motteneffekt genannt. Das Weibchen besitzt vermutlich Rezeptoren an den Fühlern, welche die Lichtstärke im Flug wahrnimmt und immer dem Intensivsten folgt. Es kommt nicht selten vor, dass die Weibchen während der Partnersuche im Flug vor Erschöpfung sterben. Nach der Befruchtung setzt das Weibchen die Eier in frischen Kotbällen von Tieren ab, die frisch geschlüpften Larven entwickeln sich in den nächsten 2 Monaten fast vollständig aus und überwintern in geschaufelten Erdlöchern, Baumhöhlen, Dachböden. Die Kälte und das Eis überstanden, brauchen sie fast 4 Monate, um sich voll zu regenerieren, bis sie schließlich im Sommer wieder auf Partnersuche gehen.
Den etwas schaurigen Namen verdankt der Käfer seiner Rolle als Wirt für hochansteckende Krankheiten aller Art: Seine Futterquellen im Kot von Tieren und Menschen sind ideale Quellen, um Erreger über das Jahr hinaus in sich zu tragen und bei Kontakt mit Haut diese zu übertragen. Früher galt ihr äußerst proteinreiches Gewebe als Delikatesse, doch nach gehäuften Krankheitsfällen nach Verzehr mit tödlichem Ausgang änderte man den Namen, um alle zu warnen, die dem Funkeln nicht widerstehen können.

Verhalten gegenüber Artgenossen:
Die Rivalität gegen andere männliche Tiere gleicher Art endet kaum tödlich, ihre Fortsätze reichen nicht aus, um den Chitinpanzer zu durchdringen, der bis zu vier Stunden andauernde Kampf endet meist unentschieden vor Erschöpfung.

Verhalten gegen Artfremde:
Andere Käferarten versucht der Plagenknecht stets zu vertreiben, eine Befriedung mit anderen Arten verlief bis jetzt erfolglos.
Die meisten wild lebenden Tiere wissen um die gefährliche Fracht im Inneren des Käfers, doch Zucht- und Nutztiere erliegen bei Verzehr meist den Folgen der unterschiedlich ausbrechenden Krankheiten.

Lebenserwartung:
Bis zu 2,5 Jahre

Besondere Fähigkeiten:
Keine

Essbar:
Theoretisch ja, aber davon wird dringend abgeraten

Bemerkung:
Es wird empfohlen, für Nutztiere genutzte Weiden gründlich abzusuchen, benannte Käfer mit dicken Handschuhen zu entfernen oder in Absprache mit den örtlichen Brandbekämpfungstruppen eine kontrollierte Rodung durchzuführen, um eingegrabene Tier unschädlich zu machen.

Vielen Dank an Lexxis Finnweh für diesen Beitrag zu Exile!
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